Am Tag gegen Rassismus möchte ich als Einwanderer ein Statement abgegeben. Als Geschäftsführer der Healex habe ich mit Alexander Szabo heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer Stoyan Halkaliev von NursIT Institute GmbH einen offenen Brief verfasst, den wir im Zuge von Köln stellt sich quer u. Hashtag#15minutenvor12 heute an die Presse geschickt haben.
Liebe MitbürgerInnen,
wir als Mitbürger mit Migrationshintergrund und in leitenden Positionen wenden uns heute an Sie, weil wir erleben, dass die vermeintliche „Alternative für Deutschland“ erschreckende Vorstellungen für unser gemeinsames Land und seine Bewohner hat. Als Unternehmer und Mitbürger mit Migrationshintergrund möchten wir dazu Stellung nehmen.
Wir verstehen, dass unser gemeinsames Land vor großen Herausforderungen steht. Es gibt seit den 1960er Jahren immer wieder Migrationswellen, diese Menschen haben unser gemeinsames Deutschland mit aufgebaut. Sie haben mit uns gelitten und mit uns gemeinsam verloren, aber auch gewonnen. Ein schönes Beispiel der Integration liefert hier unsere Fußballnationalmannschaft. Aber wir als Mitbürger haben auch die bestehenden Unternehmen mit aufgebaut und eigene gegründet.
Deswegen sind wir immer wieder verzweifelt, dass die Darstellung in den Medien, aber auch in direkten Gesprächen oft von sehr unangenehmen Einzelfällen dominiert werden. Dies gilt insbesondere, wenn dies dramatische Schlagzeilen in den Medien produziert. Hierdurch werden die positiven Aspekte des normalen Zusammenlebens nicht angemessen wahrgenommen.
Hier wollen wir korrigierend eingreifen und bewusst ein positives Signal setzen. Gleichzeitig möchten wir deutlich machen, dass sicher nicht alles gut ist und dass man das auch ansprechen kann, beziehungsweise im Interesse aller auch sollte. Wir dürfen und wollen dieses Feld nicht der vermeintlichen „Alternative für Deutschland“ überlassen. Denn sie bietet eines nicht, eine wirkliche Alternative, die mehr Wohlstand und Sicherheit für unser gemeinsames Deutschland bietet.
Aus unserer Arbeits- und Lebenserfahrung schlagen wir folgende Ansatzpunkte zur Verbesserung von Integration und Zusammenleben vor:
- Die Anerkennung der Berufsqualifikationen und Abschlüssen muss schneller erfolgen (z. B. innerhalb von 3 Monaten).
- Es sollten keine Duldungen ausgesprochen werden. Die Migranten sollen direkt die Chance haben, sich in dieser Gemeinschaft zu integrieren und dabei durch ihre Arbeit einen Mehrwert bieten. Hierbei gilt es zu bedenken, dass die Arbeit für jeden Einzelnen mehr ist als nur ein „Job“, es ist ein Anfang in der Gesellschaft und schafft die Basis für einen Aufstieg. Gleichzeitig ist es wichtig, dass der Migrant mit den Behörden kooperiert und damit ein Bleiberecht erwirkt.
- Kinder insbesondere von Immigranten sollten ab dem Alter von drei Jahren verpflichtend zur Kita gehen, damit schon früh ein eventueller Bildungsrückstand vermieden wird.
- Schulen, die eine Migrationsquote von über 50 % ausweisen, sollten besondere Förderung und Gelder erhalten, damit diese Schulen besonders gute Ergebnisse bei den MINT-Fächern erzielen. Die Schulen sind die Basis für den weiteren Weg der Kinder und sollten daher Kathedralen der Bürgerschaft sein, wo wir uns alle für verantwortlich fühlen, denn wir sind eine Gemeinschaft.
Wir glauben, dass mit den oben genannten Maßnahmen die Integration der Immigranten schneller in der Mehrheitsgesellschaft gelingt. Wir als Migranten sind Mitbürger, die gemeinsam mit der Mehrheitsgesellschaft jeden Tag einen positiven Beitrag für unsere Familien sowie für die Gesellschaft als Ganzes leisten. Viele kommen zu uns nach Deutschlang mit einem Traum es besser zu haben und arbeiten hart, damit dies gelingt.
Lassen Sie uns allen Menschen eine Chance geben und gemeinsam für ein besseres
Deutschland arbeiten.
Unterzeichnet von:
Alexander van der Mey
Geschäftsführer Healex
Alexander Szabo
Leiter Software Entwicklung Healex
Stoyan Hakalier
Geschäftsführer NursIT Institute GmbH